Wer kennt es nicht? Du liegst auf dem Sofa, schaust auf die Uhr und stellst fest, es ist 23 Uhr. Viel zu spät und du müsstest dringend ins Bett. Und du fragst dich, wo ist eigentlich der Abend hin.
Es kam nichts vernünftiges im TV und du hast einfach so durchgezappt… 10 Minuten hier, 15 da. Hast vieles angefangen, aber nichts wirklich zu Ende geschaut.

Ich mag das Gefühl nicht. Für mich sind das verlorene Abende. Oder besser: waren es verlorene Abende. Der letzte liegt zum Glück weit zurück.

Bei Meetings ist es oft ähnlich. Du gehst raus und fragst dich: Was haben wir jetzt eigentlich erreicht? Sind wir schlauer? Macht jetzt jemand irgendwas? Außer ein Folgemeeting einzustellen.

Auch bei Meetings mag ich das Gefühl nicht. Auch das sind für mich verlorene Stunden. Und das letzte liegt noch nicht weit zurück.

Was kann ich tun, um nicht sinnlos rumzuzappen?

Ich kann mir vorher klarmachen, was ich eigentlich will. Warum schalte ich den Fernseher an? Leichte Kost oder berieseln lassen, lachen, Wissen aufbauen, anspruchsvolle, tiefgründinge Gedanken, eine Fremdsprache verbessern,… und dann schaue in die (oldschool) Fernsehzeitung oder auf netflix und starte das passende.

Für Meetings gilt ich das gleiche – ich überlege mir, was will ich erreichen und dann baue ich mein Meeting-Programm entsprechend auf. In Meetings heißt das dann meistens Agenda.

Ein guter Standard ist (die Struktur gab’s schon in der 8. Klasse Deutsch Unterricht).

  • Einleitung (Warum sind wir hier, wer ist hier, was ist im Vorfeld gelaufen, was ist das Ziel)
  • Hauptteil (Hier wird erarbeitet, diskutiert, entschieden, beschlossen, verworfen,…)
  • Schluss (Was haben wir erreicht? Wie geht’s weiter?)

Aber wie kommst du dahin, wo du hin willst?

Folgende drei Tipps funktionieren erstaunlich oft

  • Formuliere deine einzelnen Agenda Punkte als Frage, die es zu beantworten gilt. Wie wollen wir das neue Produkt an den Markt bringen? Wie können wir die Verzögerung wieder reinholen?
  • Überleg dir zu jedem Agendapunkt nicht nur das was, sondern auch das wie. Wie kannst du methodisch dafür sorgen, dass ein gutes Ergebnis raus kommt?
  • Schließe jeden Kreis. Alles was du an Themen im Laufe des Meetings aufgemacht hast, musst du auch wieder schließen. Sonst hängen die offenen Ende dir, dem Thema und dem Meeting immer nach und es stellt sich ein schlechte Gefühl bei den Teilnehmern ein.

Und dann heißt es einfach – Fokus halten, Fokus halten, Fokus halten.

Falls dir konkrete Ideen fehlen, wie das gehen könnte – genau dabei helfe ich gerne. Individuell oder im Training.

Und um beim Fernsehen zu bleiben, lieber in der Werbung aushalten und aufräumen gehen als einen anderen Film starten, den du dann auch noch zu Ende schauen will. Dann wird’s wieder nix mit früh-ins-Bett-gehen.
(Mit diesem Absatz mache ich gerade „den Kreis dieses Artikels zu“ – ich habe oben mit Fernsehen begonnen und schließe damit auch wieder da).

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